Was zu sehen
In ganz Europa ist die Insel Pag durch seine Spitzen- und Klöppelkunst, den berühmten Pager Käse, der am besten zum " Zutica " - dem hier produzierten Weisswein passt, sowie dem vorzüglichen Lammbraten bekannt. Die fast 59 km² große Insel befindet sich in der Region Dalmatien in Kroatien, nördlich von Zadar.
- Die Stadt Pag wurde im Jahr 1443 gegründet. Sie ist sehr harmonisch und nach urbanistischen Grundsätzen gebaut mit einem Platz in der Mitte und parallelen Straßen. Ein kleiner teil dieser Harmonie wird von den Frauen übertragen, die die Spitze mit Nadel und Faden nähen. Mit ihrer Schönhet, zeugt die Spitze von dem Klima, in dem sie entstand und von dem Wunsch der Menschen diese Schönheit zu bewahren. Die Spitze von Pag, die mit der Nadel genäht wurde, stammt aus dem östlichen Mittelmeer. Man kann mit Sicherheit sagen, dass die Qualität dieser Spitze den Spitzeerzeugnissen der Nachbarländer entspricht. Mit ihren spezifischen Charakteristiken unterscheidet sich die Spitze von Pag von allen anderen. Die echte Spitze stammt aus der Renaissance. In dieser Zeit verließ man das mittelalterliche harte und bunte Kolorit in der Kunst. Deswegen suchte man in den Formen der Textilien eine neue Qualität der Schönheit sowohl in der Einfachkeit und in der Sauberheit der weißen Farbe, als auch im weißen Stoff als Basis für Teile der Kleidung. Die ursprüngliche Spitze «mit der Nadel» hat stets geometrische Muster. Eines der gründlichsten Teilen ursprünglicher Spitze ist Retičela. Die Frauen aus Pag nennen die Arbeit in der ursprünglichen Retičela (die genähte Spitze von der Insel Pag), «Paški teg» (das Gewicht von Pag)- d.h. die Handarbeit der Frauen. Man kann sie auf der Brust des Hemdes und an den kürzeren Seiten von POKRIVACA finden (Pokrivace sind Kopftücher in einer Form, die sich im 15. Jh. formierte). Man nähte die Spitze von Pag ohne ein vorgezeichnetes Muster. Das ist eine mühsame, lange und präzise Arbeit, die viel Geduld, ein gutes Auge und immer ruhige und saubere Hände erfordert. Am Anfang des 20. Jhs., unter dem Einfluss der Spitzeschule in Pag, wurde die Spitze alleine und nicht mehr mit der Basis hergestellt. Von diesem Zeitpunkt an bis heute erzeugt man meistens die Spitze in verschiedenen Größen und Formen, Bettwäsche und schmückende Tüchlein. Wir wissen, dass im Laufe der Zeit zahlreiche neue Gegenstände mit spontanen Mustern entstanden. Diese Gegenstände stellten die Klöpplerinen her, die einige Grundmuster der Ausarbeitung kennen. Die Spitze von Pag ist sehr außergewöhnlich und sagt viel über die Kontinuität des Lebens auf diesem Gebiet und über die kroatische Identität aus.
-
Wir wissen einfach nicht genau, seit wann Salz in Pag gewonnen wird. Die Salzproduktion in unseren Breitengraden wird erstmals in dem 1912 erschienenen Buch über die adriatischen Salzpfannen von Prof. Candide von der Universität Neapel erwähnt. Er betont, dass bereits im 3. Jahrhundert v. Chr. die Illyrer (er meint die Liburnier) aus den kroatischen Gebieten auf die Apenninenhalbinsel gereist sind und dort die Einheimischen in die Meersalzproduktion unterwiesen und dabei die heutige größte italienische Salzfabrik „Regina Margarita“ gründeten.
Erste schriftliche Daten, die sich konkret auf die Salzproduktion in Pag beziehen, sind in einem Testament aus dem Jahr 999 zu finden. Weitere Informationen zu den Salinen in Pag lassen sich in den Folgejahren oft in Testamenten und anderen Dokumenten nachverfolgen. In dieser Zeit galt Salz als weißes Gold. Bis zum Beginn der venezianischen Ära 1409 gab es auf der Insel mehrere Salzpfannen. Neben der heutigen, die als einzige in ganz Venezianisch-Dalmatien überlebte, gab es auch Salzpfannen in Dinjiška, Povljana, Vlašići und Stara Novalja. Es gab Dutzende von Salzpfannen an der gesamten östlichen Adria-Küste; jedoch ließ Venedig alle außer der in Pag schließen, um die Salzproduktion und -verteilung effektiver überwachen zu können. Venedig nahm 70 % der gesamten Salzproduktion an sich, wohingegen die restlichen 30 % in 50:50-Anteilen zwischen den Eigentümern der Pfanne und den Arbeitern aufgeteilt wurden. Die Republik Venedig, die von 1409 bis zu ihrem Zusammenbruch im Jahre 1797 die kroatische Küste beherrschte, war nie Eigentümer der Salzpfanne. Diese waren in der Regel Adlige aus Zadar aber auch aus Pag, ebenso das Benediktinerinnenkloster und die Kirche.
Nach dem Fall der Venezianischen Republik gingen die kroatischen Lande an Österreich über, das alle Salzpfannen akribisch aufzeichnet und Katasterkarten erstellte. Nicht einmal acht Jahre später wurde dieses Gebiet Teil der illyrischen Provinzen Napoleons. Damals entstand die Idee eines Staatsmonopols: Alle Salzpfannen sollten von den privaten Eigentümern erworben werden, um einen großen Salzproduktionskonzern zu gründen. Da die französische Herrschaft mit knapp acht Jahren recht kurz andauerte, wurde diese Idee nie umgesetzt. Nach dem Sturz Napoleons wurde die österreichische Autorität wiederhergestellt (II. Österreichische Herrschaft), die die Idee des Erwerbs der privaten Salzpfannen realisierte. Ein Staatsmonopol entstand, das weitaus höhere Einnahmen erzielte, jedoch hatten die Arbeiter keinen Anteil mehr, sodass es zu ersten Streiks kommt.
- m Zentrum von Kolan im Raum der alten Schule (gebaut im 1903) findet sich die etnographische Sammlung der alten Werkzeuge. Jedes Werkzeug erzählt die Geschichte von den Einheimischen dieses Gebiets und einmaligem Leben. In der Sammlung findet man auch die alten Fotos, die auch einen Einblick ins Leben dieser Zeit bieten. Junge Leute hier sind besonders stolz auf die Bücherei, die jeder Tag verbessert wird.
- Seitdem dieses Gebiet als ornithologisches Reservat geschützt ist, stellt es einen wahren Zufluchtsort für zahlreiche Sumpfvögel dar, insbesondere zur Brut-, Wander- und Winterzeit. Im Reservat gibt es einen Posten zur Vogelbeobachtung und Infotafeln. Experten haben im Gebiet von Veliko blato 143 Vogelarten erfasst und eine Checkliste der Vögel erstellt. Außerdem haben sie die am besten geeigneten Dekaden jeder einzelnen Saison für die Vogelbeobachter ermittelt, ebenso wie die Vogelarten, die in dieser Zeit beobachtet werden können. Als Besonderheit wird das Nisten der Schnatterente (Anas strepera), der Wiesenweihe (Circus pygargus) und der Kalanderlerche (Melanocorypha calandra) genannt, die in Europa bedroht und in Kroatien sehr seltene Brutvögel sind. Ein derart erhaltenes Sumpfgebiet ist heute eine echte Rarität, insbesondere angesichts der zunehmenden Bedrohung der Sumpfvögel und der Sumpffauna sowie des Verschwindens der Sumpfbiotope in ganz Europa. Um das Vogelschutzgebiet von Veliko blato besuchen zu können, brauchen Sie Eintrittskarten, die Sie im Tourismusbüro in Povljana kaufen können, wo auch Fischereischeine für das Angeln von Süßwasserfischen ausgegeben werden.
- Westlich von Povljana, entlang des Strandes Dubrovnik liegt inmitten eines Kiefernwaldes der See "Segal" mit seinem schlammigen Sediment. Das heilende Peloid eignet sich zur Behandlung von degenerativen Erkrankungen, rheumatoider Arthritis und Hauterkrankungen. Oft wird es als Kompresse für den Bauch- und Nierenbereich bei Erkrankungen des Verdauungstrakts, bei Fortpflanzungs- und Harnwegserkrankungen verwendet, aber auch bei rheumatischen Gliederschmerzen als Kompresse und Packung für die Hand, einzelne Gelenke oder Gruppen großer Gelenke und das Rückgrat. Es ist bekannt, dass natürlicher Schlamm auch ein gutes Entgiftungsmittel ist.
- Die Altstadt ist eine Kilometer vom alten Stadtzentrum entfernt. Einst war die Altstadt eine große Stadt mit mächtigen Mauern. Der Stadthafen Kosljun befindet sich an der westlichen Seite der Insel. In der Altstadt erzeugte man Salz. Es gibt auch zahlreiche Ruinen von Häusern, Mauern und Straßen, aber best erhaltenste Gebäude ist das Kloster, sowie die romanische Kirche der Hl. Maria, die das 1. Mal im 1192. erwähnt wurde.
- Das Dreieck von Pag ist die Bezeichnung für einen außergewöhnlichen Abdruck in einem Stein, der 1999 auf dem Berg «Tusto celo» gefunden wurde. Tusto celo befindet sich nordwestlich der Stadt Pag, unweit des Fährschiffhafens Žigljen. Es handelt sich um ein Phänomen, das die Aufmerksamkeit vieler Gläubiger alternativer Forscher auf sich zieht. Auf Grund von geologischen Forschungen wurde festgestellt, dass die Steine an der inneren Seite des Dreiecks heller als die Steine an der äußeren sind, und dass sie nach ultravioletter Bestrahlung rot leuchten. Die rote Farbe ist ein Beweiß dafür, dass die Steine auf der inneren Seite des Dreiecks eine Wärmebehandlung durchlebten. Man glaubt, dass dieser felsiger Abdruck vor 12 000 Jahren entstand. Das Dreieck von Pag ist sehr leicht zu finden, da verschiedene Schilder den Weg zum Berg Tusto celo zeigen. Diese Wegweiser befinden sich beim Hafen von Žigljen und bei anderen Straßen in der Nähe von Novalja. Mehr als 30 000 Menschen besuchten das Dreieck von Pag in nur drei Jahren seit seiner Entdeckung.
- Die Natursteinmauern sind bedeutende Wahrzeichen, die an das harte Leben und die großen Anstrengungen der Inselbewohner erinnern. In dem schwer zu kultivierenden Land stapelten die Bewohner die einzelnen Steine aufeinander um so Ihre Grundstücke abzugrenzen. Mit ihren verschiedenen Formen, Oberflächen, Optiken und Verwendungszwecken sind sie ein repräsentatives Beispiel für die einheimische Volksarchitektur. Die Natursteinmauern dienen als natürliche Grenzen zwischen den Feldern, sie sind hoch genug, um Schafe am überspringen zu hindern und stark genug, um den Borawinden zu widerstehen. Desweiteren sind Sie ein wichtiger Lebensraum für Reptilien, Vögel und kleinere Säugetiere. Mit etwas Glück können Sie sich am Anblick einer Schafherde erfreuen, die sich an einem heißen Sommertag im Schatten einer Natursteinmauer ausruht. Durch den Mangel an Bäumen in den unübersichtlichen Steingärten, sind sie die einzige Zuflucht für eine Erholungspause vor den sommerlichen Temperaturen. Neben ihnen erregen auch Schafsbehausungen, sogenannte „torovi" oder „jare", Aufmerksamkeit. Natursteinmauern sind ein wichtiges Landschaftselement und Teil des kulturellen kroatischen Erbes.